Friisk, Nosturaack, Skardus – Treibsand Lübeck, 05.04.2024

Ein „Northern Black Metal Storm“ wütetet am Abend des 05. April 2024 in Lübeck. Friisk, Nosturaack und Skardus spielten im Treibsand auf und wer dabei sein wollte, musste gerade mal 15€ an der Abendkasse zahlen.

Kurz nach 21 Uhr fällt der Startschuss für Skardus. Das Bandlogo könnte zunächst vermuten lassen, dass man nun klassischen Black Metal der 90er zu hören bekommt. Aber fehlgeleitet – 3 Musiker ohne Corpsepaint spielen Black Metal mit vielen groovigen Parts, schnellem Geknüppel und hasserfüllter Stimme. 2023 haben Skardus das Album „Stormriek“ veröffentlicht und davon gibt es heute alles zu hören. Was positiv auffällt, ist zum einen der gute Sound zum anderen aber das Konzert an sich. Es gibt nicht viel Show, keine Ansagen, sondern nur einfach gute Musik, die mitreißt. Selbst als beim vorletzten Song „Blutlicht“ der Bassgurt reißt, wird das gekonnt überspielt. Wenn man Vergleiche ziehen möchte, dann mischen sich da I mit Immortal und anderen Old-School-Black-Metal-Bands und durch den groovigen Anteil denkt man vielleicht auch an Vargsheim. Schließlich sind die geschätzten 45 Minuten schnell vorbei und Skardus haben als Opener die Hütte gefüllt und die Latte für den Abend recht hochgelegt.

Zügig geht es weiter. Kurzer Soundcheck, die Gitarren stimmen das Intro an und dann legen die Schweriner Nosturaack los. Als Einstieg wird der Song „Before The Battle“ gewählt, gefolgt von einem weiteren Track der 2020er EP „Tolas“, bevor man noch ein wenig mehr in die Bandgeschichte zurückgeht und „Atomare Zerfallsrate“ spielt.  Ähnlich wie bei Skardus gibt es keine Ansagen oder überschwängliche Bewegungen auf der Bühne. Und auch hier hat man nicht das Gefühl, dass dies fehlen würde. Es gibt Black-Death mit einigen Blast-Beatmomenten und als Abwechslung auch mal ein bisschen Atmosphäre und melodische Parts auf die Ohren. Es ist der erste Auftritt von Nosturaack nach längerer Zeit, davon merkt man allerdings nicht viel. Das Einzige, was man sich vielleicht wünschen könnte, wäre mehr Lautstärke auf die Stimme, dann würde das Ganze noch kraftvoller wirken. Beendet wird das Konzert mit dem Song „Last Strike“ und dann wird dem Publikum auch schon viel Spaß mit Friisk gewünscht. Zurück bleiben ein guter Eindruck und die Hoffnung auf eine neue Platte der Schweriner.

Es dauert wieder nicht lange, da ist der Soundcheck vom Headliner schon über die Bühne gebracht und Sänger T. witzelt „Schönen Abend noch, das waren Friisk“. Doch das Setting stimmt schon mal: Grün-blaues Licht und leichter Nebel auf der Bühne, ein wenig an den Film „The Fog – Nebel des Grauens“ erinnernd und es ertönen die ersten Klänge von „Mit Wolkendunkel überzogen“. Und schon ist man in den Bann gezogen, sei es nun von der markanten Stimme oder von den Gitarrenklängen, Friisk bieten eine unbeschreibare Bandbreite an Black Metal, egal ob nun „Uffta“ oder hypnotische Schreie. Durch die friesische Sprache hat das Alles noch eine Extra-Note. Mit leichtem Rauschen zwischen den Songs geht es weiter mit „Dem Wind entgegen“ und „Hoat“, bei letzterem steigt sogar das Publikum auch ins Mitgröhlen von „Hoat“ ein. Es folgen noch weitere Songs von 2021er Album „…un torügg bleev blot Sand“ bis dann als krönender Anschluss „De Doden van’t Waterkant“ gespielt wird. Mit Ausklingen der Gitarren verlässt die Band die Bühne, es gibt zwar Zugabe-Rufe, allerdings wird darauf verzichtet und um ehrlich zu sein, das Konzert war toll. Da brauchte es auch keine Zugabe mehr, um dem Ganzen noch etwas aufzusetzen.

Am Ende bleibt nur zu sagen, dass es ein klasse Abend war. 3 Bands die wirklich geliefert haben, keine zu langen Pausen zwischen den Konzerten und das Ganze für gerademal 15 Euro. Solche Konzerte sollte es öfters geben!

Friisk

Nosturaack

Skardus

Bilder

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